Die 5 Elemente


Ich habe euch ja bereits die Wandlungsphase Holz genauer vorgestellt. Heute möchte ich euch in einer kurzen Einführung die 5 Elemente (Wandlungsphasen) vorstellen und ihre Beziehung zueinander, da dies in der Therapie ein sehr wichtiger Ansatz ist.

Zusammen mit der Yin-Yang-Theorie ist die 5-Elemente-Lehre die Basis der TCM!
Jeder Wandlungsphase werden bestimmte Eigenschaften und Funktionen zugeordnet. Es stellt die Beziehung der Elemente zueinander dar und man kann damit auch Krankheiten erklären und auf der Grundlage dieses Denkmodells auch therapieren.

Der Sheng-Zyklus
Den Sheng-Zyklus nennt man auch Hervorbringungszyklus. Das Feuer nährt die Erde und die Erde nährt Metall, usw. Noch verständlicher wird es, wenn man es als „Mutter-Kind-Beziehung“ betrachtet: Feuer ist die „Mutter“ von Erde (Feuer stützt und nährt Erde) und Erde ist somit das „Kind“ von Feuer (es zieht Energie von ihr ab), usw.

Der Ko-Zyklus
Den Ko-Zyklus nennt man auch Kontrollzyklus. Am einfachsten kann man das wieder mit der „Familien-Beziehung“ erklären: Eine Wandlungsphase übt auf die übernächste eine Kontrolle aus. Die „Großmutter“ kontrolliert den „Enkel“. Holz kontrolliert also Erde und Erde kontrolliert Wasser, usw.

Es ergibt sich eine Wechselbeziehung zwischen diesen beiden Zyklen und sie halten das System im Gleichgewicht.
Somit ergibt sich ein sich selbst regulierendes Gleichgewicht!

HolzFeuerErdeMetallWasser
Yin-OrganLeberHerz
Pericard
Milz/PankreasLungeNiere
Yang-OrganGallenblaseDünndarm
San Jiao
MagenDickdarmBlase
Elemente und zugeordnete Organe



Ungleichgewichte in den 5 Elementen

Durch pathogene Faktoren (krankheitsauslösende Faktoren) kann es passieren, dass die Elemente in ein Ungleichgewicht geraten, was dann die Ursachen für Krankheiten ist. Die pathogenen Faktoren können sowohl Emotionen als auch klimatische Einflüsse sein.

Dies kann schon in der „Mutter-Kind-Beziehung“ passieren. Ein eingedrungender pathogener Faktor kann kann von der betroffenen Wandlungsphase aus die folgende (das „Kind“) oder die dahinter liegende (die „Mutter“) stören. Wenn z. B. das Herz, welches dem Feuer zugeordnet ist, geschwächt ist, kann es die Erde nicht ausreichend nähren.

Es kann auch zu einer Überkontrolle des „Enkels“ durch die „Großmutter“ kommen. Das nennt man den Cheng-Zyklus. Die „Großmutter“ ist in diesem Fall zu stark. Dann würde z. B. das Holz die Erde zu sehr kontrollieren und daduch schwächen, wodurch z. B. der Magen nicht mehr gut arbeiten kann.

Oder es kann auch zu einer Umkehr der Kontrolle kommen. Das nennt man den Wu-Zyklus: Überwältigung oder Revolte. Das zu kontrollierende Element wird pathologisch stärker als das Kontrolle ausübende und schwächt dieses, also der „Enkel“ schwächt die „Großmutter“. Wenn z. B. das Holz das Metall überwältigt/beherrscht, kann es zu Husten und gestörtem Fellwechsel kommen.

Je nach der vorliegenden Störung der Interaktion in der Wandlungsphasen muss man als Therapeut eine oder auch mehrere Wandlungsphasen stärken oder auch schwächen, damit das System wieder ins Gleichgewicht kommen kann. Deshalb kann man die Akupunktur auch als „Regulationsmedizin“ bezeichnen.

Wenn Störungen auftreten, können sich diese also sehr komplex auswirken und das System (das Tier) auf verschiedene Wege beeinträchtigen und sich auswirken. Deswegen ist es wichtig zu wissen, welcher Elementtyp das Tier ist und wie sich in Bezug darauf pathogenen Faktoren auswirken können. Ein Tier wird z. B. krank, weil es Wind/Zug ausgesetzt war und das andere nicht.
Mit der 5-Elemente-Theorie lassen sich viele Krankheiten erklären, die man in der westlichen Medizin nicht erklären kann. Und es lässt sich auch gut erklären, warum, wenn man eine Krankheit hat, dann noch dies und jenes dazu kommt!